Ca. eine Autostunde von der schönen Touristenstadt Antigua liegt die Müllkippe von Escuintla. Diese besteht hier seit 25 Jahren. Dort haben sich ca. 100 Familien niedergelassen.
Die Menschen arbeiten und leben auf dieser Müllkippe. Sie sammeln Essbares, Altpapier, Plastik, Elektroschrott und andere verwertbare Gegenstände aus den täglich mit LKWs angelieferten Müllladungen. Diese verkaufen sie dann für einen sehr geringen Lohn. Schon die ganz kleinen Kinder werden in den Beruf des Müllsammlers eingelernt.
Es gibt bislang keine andere Perspektive für diese Kinder. In ganz Guatemala herrscht Armut, deshalb gibt es keinen anderen Arbeits- und Lebensraum, an den diese Menschen mit ihren Möglichkeiten gehen könnten um für ihren Lebensunterhalt zu sorgen.
Die meisten Menschen von der Müllkippe haben in ihrem ganzen Leben noch keinen anderen Ort als diesen gesehen! Wie kann man sich einen solchen Ort vorstellen? Für uns war es einfach unfassbar. Als wir am ersten Tag dort ankamen hat es uns die Sprache verschlagen und unser Lächeln eingefroren. Wir haben eine Mauer aufgebaut um all das verkraften zu können:
Die Müllkippe ist ungefähr 2km lang und 1km breit (Schätzungsweise). Hier wird der gesamte Müll aus der Umgebung von Escuintla (eine Stadt in Guatemala) abgeladen. Täglich kommen große LKWs mit unterschiedlichem Müll. Die Menschen rennen auf diese zu und sammeln aus dem Müll was sie verwerten können (wer zuerst kommt, malt zuerst – bzw. hat zuerst was zu essen).
Doch nicht nur Menschen reißen sich um den Müll. Auch Hunde, Schweine, Ratten, Geier und anderes Getier wühlen mit im Müll. Der Müll beinhaltet viele giftige Stoffe und Glasscherben. Diese setzten in Zusammenhang mit der Sonne den Müll in Brand. Es entstehen Schwelbrände, die nicht sichtbar sind. Kinder laufen ohne Schuhe in diese Scherben und Brände hinein und verletzen sich täglich. Der Dreck sammelt sich in den Wunden – es gibt keine ärztliche Versorgung. Auch Verbrennungen sind keine Seltenheit. Von den giftigen Dämpfen in der Luft ganz zu schweigen.
Es hat uns erschüttert, dass Menschen hier arbeiten. Aber was uns am meisten schockiert hat war, dass manche der Menschen direkt auf der Müllkippe wohnen. Hier haben sie sich (aus Mangel an Land um die Müllkippe herum) unter Planen, nur mit einer Matratze auf dem stinkenden, brennenden Müllberg niedergelassen. Die meisten wohnen in Wellblechhütten um die Müllkippe herum, was für uns schon unvorstellbar war.
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