Unseren allerersten Tag auf der Müllkippe werden wir wohl immer in Erinnerung behalten! Wir fuhren, wie später jeden Tag, eine Stunde von der Stadt Antigua in Richtung Escuintla. Dies liegt in der Nähe des Pazifiks und ist dementsprechend heiß und schwül. Der Geruch des Mülls empfing uns schon mehrere hundert Meter vor der eigentlichen Müllkippe. Wir fuhren an den Wellblechhütten vorbei direkt an die Müllkippe, auf der sich zu unserem entsetzen auch Menschen niedergelassen haben. Doch zum Erschrecken war keine Zeit, denn gleich kamen vor Freude strahlende Kinder auf die ihnen bekannten Projektmitarbeiter zugestürmt! Immer mehr mit dem Gestank von brennendem Müll konfrontiert bekamen wir eine kleine „Führung“ über die Müllkippe. Hier waren die Augen ganz weit und unsere Münder eingefroren. Dieser Ort war für uns unvorstellbar. Wir hatten zwar schon von Menschen gehört die auf Müllkippen leben und Reportagen darüber gesehen, aber dies mit allen Sinnen dann zu erleben war unbeschreiblich.
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Nach dem Rundgang machten wir uns daran mit den von uns mitgebrachten Materialien eine gesunde Gemüse-Hähnchensuppe zu kochen und diese zu verteilen. Die Suppenküche findet einmal die Woche statt und gewährleistet, dass die Kinder und Familien einmal die Woche etwas Gesundes zu essen bekommen. Jede Woche durften wir nun während unserem Aufenthalt die Projektmitarbeiter beim Kochen und verteilen unterstützen und gewöhnten uns auch etwas an den Geruch und die Lebensbedingungen. Das lag auch hauptsächlich an den Menschen die dort leben, anders als wir es uns vielleicht vorstellen würden sind diese sehr freundlich und lebensfroh.
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Auch beim Hausbau durften wir mithelfen. Dies war sehr anstrengend, aber ungemein erleichternd und schön zu sehen, wenn nach ca. fünf Tagen ein neues Haus für eine Familie entstanden ist. | ![]() |
Besonders schön war es für uns neben der Arbeit bei den anfallenden Aufgaben mit den Kindern zu spielen. Diese freuten sich jeden Tag wenn unser Auto um die Ecke bog.
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Unsere Hauptaufgabe während wir das Projekt begleitet haben war uns der Schule anzunehmen. Diese war in Gefahr, von der Regierung geschlossen zu werden. Die Projektmitarbeiter haben uns daraufhin gefragt, ob wir Lust haben die Schule schöner zu machen. Angefangen haben wir damit sie zu putzen, ganz im schwäbischen Sinne. Gleichzeitig hat Barbara begonnen, mit der Unterstützung von Sarah und anderen Helfern tage- bzw. wochenlang Farbe auf die Mauern der Schule, in Form von zwei Gemälden zu bringen. Auch die Kinder haben sich beteiligt und gemeinsam mit Sarah den Rahmen des ersten Bildes gemalt. Die Kinder haben sich sehr über den neuen „Farbtupfer“ an ihrer Schule gefreut und waren auf ihre eigenen Kunstwerke sehr stolz! Täglich waren wir beim Malen umringt und vom ersten Tag an wurde um uns herum auch überall gemalt. Der Boden wurde mit Malkreide bemalt und alles Papier, was nicht Niet und Nagelfest war wurde gestaltet. Als die Bilder fertig waren hat die Schule zum Dank an uns ein Fest gegeben. Einige der Mädchen hatten sich ihre traditionellen Trachten angezogen und damit das Fest noch bunter gemacht.
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Es war eine der schönsten Erfahrungen die wir machen durften – am Leben dieser tollen Kinder und Menschen teilzuhaben und die Projektmitarbeiter unterstützen zu dürfen. Noch heute sind wir in engem Kontakt und sehnen uns den einen oder anderen Tag nach den leuchtenden Kinderaugen und dem lauten Lachen!
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